Politricks: Olaf sagt euch, was Sache ist!

29.10.2013
wolfenwax
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Deutschland ist Exportweltmeister, Innovationsführer und weltweit führend an fast gewonnenen Fußball-Weltmeisterschaften. Was? B-B-B-Backspin.

Deutschland ist Exportweltmeister, Innovationsführer und am 2. Juni wird auch in der schönen Bundesrepublik seit 1976 der internationale Hurentag begangen. Was zur Hölle? REWIND!

Deutschland ist Exportweltmeister, Innovationsführer und eines von nur noch sechs EU-Mitgliedern, in denen es keinen gesetzlich festgeschriebenen Mindestlohn gibt. Das sind ernsthaft schockierende Neuigkeiten. Über 1000 auf dem Weltmarkt führende Firmen, die Bilionen an Euro verdienen – und ein Paketfahrer darf mit 7,00€ in der Stunde versuchen, sich und seine Familie zu ernähren? Oh Deutschland, peinlich Vaterland.

Und wer ist nun dieser Olaf? Olaf ist einer von den neun Prozent der deutschen Bevölkerung, die dem prekären Milieu angehören. Prekär? Beschreibt das nicht eine missliche Situation? Genau das tut es. Beinahe acht Millionen Menschen zählen in Deutschland zu dieser sozialen Gruppe. Laut Sinus Sozialforschungsinstitut wird das prekäre Milieu durch folgende Eigenschaften ausgezeichnet:

Die Teilhabe und Orientierung suchende Unterschicht mit starken Zukunftsängsten und Ressentiments: Bemüht, Anschluss zu halten an die Konsumstandards der breiten Mitte als Kompensationsversuch sozialer Benachteiligungen; geringe Aufstiegsperspektiven und delegative/reaktive Grundhaltung, Rückzug in eigene soziale Umfeld.

Quelle: Sinus Institut für Sozialforschung (Link)

Und was euch Olaf dazu zu sagen hat, seht ihr hier:

ver.di und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wollen nun, wie schon seit Langem, diesen Lebensbedingungen in Deutschland mit einem gesetzlichen Mindestlohn ein Ende setzen. Schluss mit Dumpinglöhnen, Leiharbeit und Armut trotz Arbeit – ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50€ die Stunde soll dem Abhilfe schaffen. Beide Videos in diesem Post erschienen im Rahmen der neuen Kampagne „Mindestlohn jetzt!“, welche auf diese menschenunwürdigen Bedingungen in Deutschland aufmerksam macht.

Ihr glaubt nicht, dass es selbst in Deutschland solch eine eklatante Lohnungerechtigkeit gibt? Vielleicht gibt euch Tanjas Geschichte noch ein bisschen Stoff zum Grübeln:

Mich persönlich, obwohl politisch interessiert, hat diese Kampagne definitiv überrascht: Obwohl seit Langem bekannt ist, dass beispielsweise Friseurinnen – vor Allem im Osten – weit unter Wert bezahlt werden, war für diese Thematik doch in den meisten Gesprächen nicht mehr Platz als für einen Scherz auf Kosten der „Gewinner“ der Wiedervereinigung. ver.di und die NGG geben euch nun die Möglichkeit, neben eurer Unterstützung für ein gerechteres Deutschland auch noch etwas abzustauben.

Wenn euch die Kampagne „Mindestlohn Jetzt!“ zusagt, könnt ihr euch auf der Website der Aktion informieren, spenden oder Mitglied werden. Sollte für euch eine der beiden letztgenannten Optionen in Frage kommen, aufgemerkt! Denn unter allen Neumitgliedern und Spendern verlosen ver.di und NGG noch bis Ende November Eintrittskarten für Deep Purple, Placebo oder die Arctic Monkeys. Is das nich was? Das is doch was.

Eine gute Sache unterstützen und eine gute Band live sehen: Politricks can be that easy.

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wolfenwax

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