Was für ’ne Watch?: Mein Wochenende mit der Pebble Steel #smartlikemachines (WIN)

13.5.2015
wolfenwax
Technik, Web

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Ich will ehrlich mit euch sein: Ich bin kein allzu großer Fan des Konzepts der Smartwatch. Besonders, als der Hype um die Uhr mit dem Apfel drauf – ja genau, die aus Cupertino – losging, war meine Motivation, mich eingehender mit dem Thema zu beschäftigen, relativ zügig dahin. Und um eines vorneweg klarzustellen: Ich bin zwar sowohl MacBook– als auch iPhone-User, aber die Notwendigkeit einer Smartwatch, geschweige denn einer Apple Watch, hat sich mir über weite Strecken noch nicht erschlossen.

Doch nun ist unser Kopf ja bekanntlich rund, damit man seine Meinung ändern kann: Ich beschäftigte mich also etwas eingehender mit dem ganzen Thema und fuchste mich in die Welt der schlauen Uhren hinein. Da ich weder Strasssteinchen, vergoldete Rahmen oder Exklusiv-Lederarmbänder an meinem Handgelenk brauche, machte ich mich bei eBay auf die Suche nach einem günstigeren, dezenten Vertreter dieser Zunft und wurde auch nach relativ kurzer Zeit fündig. Doch nicht ganz unabsichtlich: Denn, lässt man die Uhr mit dem weltberühmten Apfel-Logo einmal außen vor, ist es momentan gar nicht so einfach, eine Smartwatch zu finden, die mit iOS kompatibel ist. Wenn ich allerdings immer noch mein altes HTC One S oder ein artverwandtes Android-Smartphone verwenden würde, wäre ich bei eBay ob des überraschend großen Angebots und der teilweise unverschämt guten Preise wohl etwas länger beschäftigt gewesen.

Doch back to topic: Mit diesen Kriterien auf dem Zettel begann also meine Suche im vielfältigen Angebot des Online-Marktplatzes meines Vertrauens. Nochmal zur Wiederholung – unaufdringlich im Aussehen, kein übermäßiger technischer Schnickschnack, kompatibel mit meinem iPhone und dazu auch im besten Fall nicht allzu teuer. Zu meinem Glück fand eBay für alle meine gestellten Ansprüche eine Antwort und die Pebble Steel, das Nachfolgermodell des Kickstarter-Projekts, das die ganze Smartwatch-Welle gewissermaßen wieder los getreten hatte, kristallisierte sich als ideal für meine Bedürfnisse heraus.

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In schlicht-elegantem schwarzem Stahl gehalten und – ganz klassisch – mit einem schwarzen Echtlederarmband versehen, kam meine Smartwatch am dritten Tag nach meiner Bestellung bei mir an. Der erste Eindruck: Schönes Ding. Vor allem die Optik und Haptik meines neuen Gerätes überzeugten auf Anhieb, schöne Verarbeitung, vier Tasten und ein wertiger Gesamteindruck machten auf jeden Fall schon einmal Lust.

Nach einmaliger USB-Verbindung an mein MacBook folgte allerdings schnell Ernüchterung: Statt, wie im Quick Start Guide angegeben, „in fünf einfachen Schritten“ das Set-Up meiner Pebble hinter mich zu bringen, wollte die Bluetooth-Verbindung zu meinem iPhone auch bei Ausschalten aller anderen Bluetooth-Geräte im Raum bis zum nächsten Morgen nicht funktionieren. Nunja, so verbrachte ich also den Freitagabend mit einer neuen, 200 Euro teuren Digitaluhr – das hatte ich mir anders vorgestellt.

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Leider die einzige Mitteilung, die mir Freitagabend angezeigt wurde – schade!

Irgendeinem Mirakel – um genau zu sein dem Zurücksetzen auf Werkseinstellungen – gedankt, bequemte sich meine neue Armverzierung dann Samstag in der Frühe schließlich dazu, auch Benachrichtigungen von meinem Handy auf dem zweifarbigen Display anzuzeigen. Und siehe da – der Nutzen einer Smartwatch macht sich erstmals bemerkbar! Als jemand, der nicht nur mit Dressed Like Machines, sondern auch mit seinem eigenen Blog Backinthedaze., der Uni, Werbepartnern, multiplen Plattformen und unzähligen Dingen mehr jeden Tag auf eine mehr als ordentliche Anzahl an Mitteilungen auf seinem Handy kommt, kam mir die Reduktion dessen auf einen kurzen Blick aufs Handgelenk schon sehr entgegen. Vor allem, da die ersten Sommertage hier in Regensburg auch das Fahrradfahren endlich wieder Spaß machen ließen: Ein neuer Twitter-Follower? Meh, kann ich wegdrücken. Neues Bild in einer WhatsApp-Gruppe? Gibt Wichtigeres. Die Handwerker kommen in einer halben Stunde? Ab nach Hause!

Besonders solche Benachrichtigungen wie die letztgenannte, die man sonst vielleicht lediglich als eine Vibration von vielen in der Hosentasche wahrgenommen hätte, bekamen durch die Pebble an meinem Arm die Prominenz, die sie verdient haben. Doch die simple Wiederholung von Mitteilungen auf dem Display ist natürlich nicht das einzige Feature der smarten Armbanduhr: Für Abwechslung sorgt beispielsweise die riesige Auswahl an Ziffernblättern, auf die in der korrespondierenden App zugegriffen werden kann. So ist vom klassischen Casio-Display über elegante, minimalistische Designs bis hin zum Jesus-Porträt alles dabei, was das Herz begehrt. Besonders praktisch fand ich – eben auch beim Fahrradfahren – die Funktion als Fernbedienung für die Musik auf meinem Handy. Unterwegs Tracks überspringen, die Lautstärke wechseln oder einen neuen Podcast auswählen wird so zum Kinderspiel. Und auch wenn ich definitiv nicht der größte Sportler unter der Sonne bin, so kann ich mir doch durchaus vorstellen, dass die Fitnessapp Misfit, die unter Anderem als Schrittzähler und Aufzeichner des Schlafrhythmus einem solchen das Leben doch durchaus erleichtert. Mich immerhin hat es zu einem Spaziergang animiert, um die 1000 Punkte voll zu bekommen.

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Das frei wählbare Tagesziel der Misfit-App erreicht – 10.000 Schritte oder eben 1000 Punkte.

Doch von den Apps, die ich bisher getestet habe, blieb mir eine als extra praktisch im Kopf und ich bedaure es wirklich, dass ich die Uhr vergangene Woche in Berlin noch nicht dabei hatte: Mit „Back in Time“ kann sich der geneigte Nutzer über GPS eine Location seiner Wahl in die Uhr speichern und sich im Anschluss jederzeit via eines Kompasses auf dem Display dahin zurückführen lassen. Treffpunkte, wichtige Locations oder einfach nur der eigene Parkplatz – das hätte sich für mich schon als sehr nützlich herausgestellt.

Als Fazit muss ich sagen, dass die Pebble Steel meine anfängliche Skepsis gegenüber den Smartwatches nicht wirklich beseitigen konnte: Das Setup der Uhr gestaltete sich komplizierter und langwieriger als gewünscht und trübte die Anfangseuphorie doch sehr. Das Angebot an Apps und Ziffernblättern macht die Uhr hingegen zu einem sehr, sehr variablen Begleiter, dessen volles Potential ich womöglich auch noch nicht ausgeschöpft habe. Das Zwei-Farben-Display bietet an sich keine Kritikpunkte, stinkt aber, was die Ästhetik und allgemeine Optik angeht, gegen andere Konkurrenten durchaus ab. Die Verarbeitung hingegen tut dem Gesamtbild sehr gut, Uhr sowie die verschiedenen erhältlichen Armbänder sind alle mehr als solide und von hoher Qualität. Trotz all dem konnte mich die Pebble Steel nicht wirklich überzeugen und fällt daher für mich eher unter die Kategorie „witziges Gadget“ als „Must-Have“.

Für Einsteiger und Fans von Smartwatches hingegen sehe ich die Pebble Steel als optimales Modell an. Mit einem verhältnismäßig niedrigen Preis und allen wichtigen grundlegenden Funktionen bietet die Pebble Steel einen guten Einblick in die Welt der intelligenten Armbanduhren. Allerdings steht für 2015 bereits das Nachfolgemodell – Quellen zufolge im Vergleich zur Standard-Pebble komplett neu erdacht – in den Startlöchern und mit Sicherheit werden sich die Köpfe um CEO Eric Migicovsky einige Extras für den Markt haben einfallen lassen.

Pebble Steel

Dr. Lima hat für seine werten Patienten natürlich wieder etwas ganz Besonderes im Erste-Hilfe-Kasten: In freundlicher Kooperation mit eBay haben wir das große Vergnügen, eine nigelnagelneue Pebble Steel an euch zu verlosen! Dafür wollen wir in den Kommentaren nur Folgendes von euch wissen: Warum solltet ausgerechnet ihr eine Smartwatch bei uns gewinnen?

/ / / GEWINNSPIEL \ \ \Smartwatch – muss das sein? Kann das was? Lasst euch diese Fragen von Kilian beantworten und…

Posted by Dressed Like Machines on Mittwoch, 13. Mai 2015

Das Gewinnspiel läuft bis nächsten Mittwoch, 20. Mai 2015, 20 Uhr. Der Gewinner wird von uns benachrichtigt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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wolfenwax

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