Was war ich süchtig nach diesem Spiel. Ich war generell ein eigentlich immer sehr pragmatischer Zocker. Anno, Sim City oder eben Rollercoaster Tycoon bauten sich schnell in mein Gamingherz. Das liegt wohl daran, dass mir der Realismus bis heute in Spielen am liebsten ist. Manchmal aber, wollte ich doch meinem sadistischen Herzen nachgehen und entweder meine Stadt in Sim City von einem Godzilla kaputt trampeln lassen, oder eben in Rollercoaster Tycoon eine Achterbahn entwerfen, die so krass war, dass sie meine Parkgäste nach der Abfahrt aus allen Körperöffnungen kotzen ließ.

Leider ließ das Spiel allerdings keine allzu heftigen Konstruktionen zu. Die künstliche Intelligenz der kleinen virtuellen Vergnügnungsparkfans war nämlich so eingestellt, dass sie den Eintritt in die von mir kreierten Höllenritte schlichtweg verweigerten. Ein gewiefter Rollercoaster Tycoon Architekt hatte daher die Idee, wie er es schaffen könnte, seine Parkbesucher dennoch ein wenig zu quälen und entwarf eine Achterbahn, die das durch eine ganz besonders grausame Art tut. Sie ist Scheiße langweilig.

„Kairos—The Slow“ würde theoretisch 210 ganze (reale) Tage benötigen oder 3.000 Jahre im Spiel, bevor die Fahrt beendet wäre. Der anonyme Erschaffer dieser Bahn erklärt, dass der Zug die Station verlässt und durch eingebaute Bremsen sofort auf (festhalten) 6,5 km/h abbremst. Während er dann weiter die Schienen entlang fährt, verliert er permanent an Tempo, bleibt jedoch nie ganz stehen—bis er im Zentrum ankommt. Dann rollt er zurück und fährt noch einmal den ganzen Weg durch die Spirale, bis er wieder in der Anfangsstation angelangt ist.

Na dann, gute Fahrt.

via Motherboard