Seit 1842 wird in der böhmischen Stadt Pilsen ein Getränk produziert, dessen Name zumindest teilweise nicht nur für das Produkt an sich, sondern auch für die Herstellungsart steht: Pilsner Urquell! Die Brauerei kann also auf eine seit 173 Jahren andauernde Tradition zurückgreifen; kein Wunder, dass das ausschliesslich in Tschechien produzierte Hopfengetränk als absoluter Inbegriff für Bierkultur steht.
Wir als Verbraucher halten jedoch immer erst das Endprodukt in Händen, von der Produktion, den verwendeten Zutaten und Techniken haben wir, die wir Bier doch so lieben, leider keine Ahnung. Doch vor wenigen Tagen hat sich das für mich geändert, ich habe einen Ausflug zur Geburtsstätte des güldenen Nasses gemacht und mir zusammen mit anderen Bierliebhabern mal den kompletten Brauprozess – von der Hopfenernte bis zur Abfüllung in Flaschen – genauer angesehen. Ein sehr interessanter Trip!
Um die Brauerei zu besuchen führt einen die Reise natürlich erstmal nach Pilsen und die Stadt ist wirklich einen Besuch wert: Die mit knapp 170.000 Einwohnern viertgrößte Stadt des Landes entpuppte sich als äußerst behagliches Fleckchen Erde, die Brauerei (die ihr übrigens auch besichtigen könnt) passt sich perfekt in die Umgebung ein. Der Architekt des wunderschönen Gebäudes ist nämlich für einen Großteil des Pilsner Stadtbildes verantwortlich, über 200 Häuser entstammen seiner Feder – wie eben auch die Brauerei von Pilsner Urquell.
Doch lange blieben wir zunächst nicht in die Stadt – unser Weg führte uns raus in die wunderschöne Natur Nordböhmens. Hier wird nämlich nach alter Tradition der feine und zugleich herbe Saazer Hopfen angebaut – einer der Hauptbestandteile des ikonischen Bieres. Bei einem Rundgang durch die blühenden Anbaufelder wurde uns dabei ein kleiner Einblick in die landwirtschaftliche Kultivierung und die Ernte der saftigen Dolden gewährt – Hopfenstecklinge wachsen beispielsweise bei guter Pflege bis zu 7 Meter in die Höhe!
Pilsner Urquell hat dabei seine Herkunft nie vergessen: Bis heute wird das leckere Bier ausschliesslich mit heimischen Zutaten gebraut und wegen des verwendeten Hopfens und des speziellen Brauprozesses ist es auch bitterer (und meiner Meinung nach wesentlich leckerer) als helles Vollbier. Wie ihr oben sehen könnt habe auch ich mich ein wenig bei der Hopfenernte betätigt. Krass, dass sowas früher allein von Hand gemacht wurde, aber der langjährige Erfolg gibt der Sache absolut Recht – und zum Glück erledigen heute Maschinen die müßige Arbeit.
Gleichzeitig kann ich die Faszination für eines der wichtigsten Grundelemente des Bieres absolut verstehen und die Arbeit an der frischen Luft (und mit der tatkräftigen Hilfe eines fachkundigen Spezialisten) hat echt Spaß gemacht. Auch der Arbeitsplatz inmitten der tollen Landschaft ist ein einmaliger Ort – Traumhaft!
Eine der Grundzutaten hätten wir mit dem Hopfen also schon mal, doch selbstverständlich ist mit der Ernte der saftigen Dolden die Arbeit noch nicht beendet – sie hat gerade erst begonnen! Unser nächster Weg führte uns nämlich in die heiligen Hallen des Hauses: die Brauereikeller! Doch darüber erzählen wir euch beim nächsten Mal. Seid gespannt!
In Kooperation mit Pilsner Urquell