Vor einigen Tagen habe ich einen kleinen Ausflug nach Tschechien unternommen; genauer gesagt war die böhmische Stadt Pilsen das Ziel meiner Reise, denn dort wird seit inzwischen seit 173 Jahren ein Getränk produziert, dessen Name und Herstellungsart heutzutage Weltruhm genießt: Pilsner Urquell! Doch es war nicht einfach eine schnöde Verköstigung, die dort auf uns wartete, es wurde uns vielmehr ein tieferer Einblick in die Herstellung des erfrischenden Getränkes gewährt, der mit der Ernte des berühmten Saazer Hopfens seinen Anfang nahm.
Nach der landschaftlich überaus reizvollen Erfahrung und einigen wunderbaren Stunden an der frischen Luft galt im Anschluss an die Ernte selbstverständlich dem Brauverfahren unsere Aufmerksamkeit: dem Dreimaischverfahren. Dieses findet natürlich nicht an der frischen Natur statt, unser Weg führte uns vielmehr in die heiligen Hallen der Pilsner Urquell Brauerei.
Wie ihr euch vorstellen könnt, ist das Gebäude äußerst eindrucksvoll, ja fungiert beinahe schon als Wahrzeichen der Stadt – und das vollkommen zu Recht! Auf dem großen Gelände lässt sich Tradition in Reinkultur erleben, an fast jeder Ecke lässt sich architektonisch das ein oder andere Highlight entdecken. Überragt wird das Areal von einem der wichtigsten Gebäude: dem enormen Wasserturm, aus dem Pilsner Urquell bis heute das kristallklare Wasser für ihre schmackhaften Getränke bezieht.
Doch kommen wir nochmals kurz zum Dreimaischverfahren, da ist nämlich noch eine Erklärung nötig! Im Enddefekt haben wir es mit mehreren (genauer gesagt 3, daher ja der Name) Stufen des Abkochens zu tun. Dazu wird von der aus heißem Wasser und Malz bestehenden Maische 3 Mal ein gewisser Teil abgeschöpft und separiert aufgekocht, um dann im Anschluss wieder im ursprünglichen Bottich zu landen. Dieses Verfahren ist Teil des traditionellen Herstellungsprozesses, zudem fördert es den Geschmack und verleiht Pilsner Urquell seine charakteristische Note.
Doch Tradition bedeutet nicht Rückständigkeit: Selbstverständlich wurde der komplette Brauprozess im Laufe der Jahre behutsam modernisiert, die riesigen Fässer durch große Stahltanks abgelöst. Und dennoch wird weiterhin in beiden Behältnissen gebraut: Beim „Parallelen Brauverfahren“ vergleicht nämlich bis heute ein fachkundiger Braumeister die beiden Chargen auf ihren Geschmack – so wird die einzigartige gleichbleibende Qualität des beliebten Pilsner Urquells garantiert.
Gelagert wird das goldene Nass übrigens unter der Erde, und auch dort gibt es einiges zu erleben: Über 9 Kilometer lang ist nämlich das Netz an Kellern und Gängen unterhalb der Pilsner Brauerei, bis zu 7000 riesige Holzfässer fanden hier früher ihren Platz – eine beeindruckende Zahl! Bei so einem enormen unterirdischen Netz gibt es selbstverständlich Vieles zu entdecken, dank des parallelen Brauverfahrens sind einige Räume noch in Verwendung und können besichtigt werden! Das Besondere daran: Geneigte Hopfenenthusiasten haben hier die einmalige Möglichkeit, wie schon vor über 170 Jahren unfiltriertes Bier direkt aus dem Holzfass zu verköstigen – sagenhaft lecker!
Und damit endet auch unser Tatsachenbericht, denn wie ihr sicherlich wisst machen Führungen dieser Art überaus durstig und hätten wir uns die Chance auf eine Kostprobe entgehen lassen sollen? Sicher nicht! Zum Schluss geht unser Dank an Pilsner Urquell für eine wirklich aufschlussreiche und vor allem leckere Erfahrung!
In Kooperation mit Pilsner Urquell