Eine Kleinstadt wird zur Weltstadt – So war das Rudolstadt-Festival 2017

14.7.2017
Ronny
Art & Design, Music, Stage

Einmal im Jahr wird eine kleine Stadt am Rande des Thüringer Waldes zum Schauplatz von etwas ganz Großem. Ein Fest, wie es bunter kaum sein könnte. Für einen gebürtigen Rudolstädter wie mich ist das Rudolstadt-Festival schon lang Tradition. Auch diesen Sommer waren wir wieder am Start, um diese ganz besondere Festival-Luft zu schnuppern.

Mit dem Länderschwerpunkt „Schottland“ und dem Eröffnungskonzert von Amy MacDonald ging Deutschlands größtes Folk-Roots-Weltmusik-Festival in diesem Jahr bereits in die 27. Runde. Knapp 100.000 Besucher waren es diesmal. Das ist neuer Rekord!

Das Festival ist beliebter als je zuvor. Mehr als 1.000 Künstler aus 41 Ländern tobten auf über 20 Bühnen verteilt über die halbe Stadt. Neben rund 300 Konzerten sorgten außerdem wieder unzählige Straßenmusiker für großartige Unterhaltung. Bordsteine werden zu Podien, Hinterhöfe und Gärten zu Schauplätzen, das Herz der Stadt pulsiert wie an keinem anderen Wochenende im Jahr.

Auch in kulinarischer Hinsicht ließ das Rudolstadt-Festival die Herzen wieder höher schlagen. Ob weltbekannte Thüringer Bratwurst, Scharfes aus den Emiraten oder vegane Köstlichkeiten. Insgesamt füllten über 200 Stände von Gastronomen, Einzelhändlern und Instrumentenbauern die Gassen und Parks der Stadt.

Wie jedes Jahr, ist das Rudolstadt-Festival für uns vor allem Grund genug, den Freundeskreis mal wieder ordentlich zusammen zu trommeln, in alten Zeiten zu schwelgen und einfach eine gute Zeit zu haben. Der Garten von Freunden hat sich dafür in den letzten Jahren als Hauptaustragungsort etabliert.

Neben den munteren Hofkonzerten erfreut sich die junge Meute hier vor allem am Ausschank weinhaltiger Kaltgetränke. Hier lässt man es sich gut gehen bevor man sich am Abend wieder ins Getümmel stürzt.

Musikalisch war mal wieder so ziemlich alles vertreten, was man sich nur vorstellen kann. Fühlt man sich in dem einen Moment noch wie ein Highlander auf ’nem fliegenden Dudelsack, glaubt man als Nächstes, auf einer Party eines afrikanischen Ureinwohner-Stammes zu sein. Eine Vielfältigkeit, welche ich so bisher nur hier erlebt habe.

Besonders überrascht hat mich in diesem Jahr Bears of Legend. Ich tendiere dann zwar eher in Richtung Indie-Folk, bin aber grundsätzlich offen für alles und muss sagen, die machen ihr Ding!

Und das Beste: Als ich von meiner Fototour quer durch die Stadt wieder zurück in den Heinepark kehrte und diese fast außerirdische Stimme hörte, war ich mir nicht sicher auf welchem Planeten ich hier gelandet bin. Asaf Avidan’s Stimmbänder sind ganz sicher nicht von dieser Welt. Brutal gut!

Auch kommt es mir so vor, als herrsche an diesem Wochenende immer eine ganz besondere Verbundenheit in unserer Stadt. Irgendwie ist „alles tutti“. Man hilft sich wo man kann.

Auch mein Vater lud ein paar junge Durchreisende übers Wochenende zu uns ein, als er sah, wie sie sich bei 30°C Außentemperatur in Ihrem Van fast verbrühten. Also, wer schon jetzt einen Schlafplatz für das nächste Rudolstadt-Festival sucht – ich kann da sicher was klar machen :)

Wir hatten jedenfalls mal wieder eine wahnsinnig lustige Zeit hier in Rudolstadt und freuen uns schon wieder auf’s nächste Mal. Dann steht Estland im Mittelpunkt. Also Freunde, wir sehen uns in Rudolstadt!

Vielen Dank an Dich, Willy.

Liebstes,

Ronny

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Ronny

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