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Wir schreiben Mittwoch den 13. Dezember 2017. Ich bin auf dem Weg in meine deutschen Lieblingsstadt Hamburg, um mir den Red Bull Soundclash in der Alsterdorfer Sporthalle anzuschauen, auf den ich mich schon lange freue. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Deutschrap-Fan bin. Für mich spielt es dabei überhaupt keine Rolle, ob der Rapper nun zur „Old-School“ oder der neuen Generation gehört. Solange er vernünftige Texte hat, der Flow flüssig fließt und live mit Energie überzeugt!
Nun bin ich also im Auto auf der Autobahn auf dem Weg in die Hansestadt und erhalte einen Anruf von einem guten Freund, der mich fragt, ob ich am Abend mit ihm feiern möchte. Eine dieser typischen Studentenpartys mitten in der Woche. Ich sage ab und erzähle ihm vom mir bevorstehenden Soundclash. „Was genau ist das? Ich hab’ das neulich auf einer Red Bull Dose gesehen.“
Ich erläutere mal eben: Beim Red Bull Soundclash, der dieses Jahr zum zweiten Mal statt fand, treten auf zwei sich gegenüberliegenden Bühnen Teams an, die das in der Mitte stehende und tobende Publikum überzeugen müssen. Es gibt keine Jury, keine Regeln. Wie es sich damals die MCs aus New York gewünscht haben. Die Masters of Ceremony an diesem Abend waren: LGoony, Crack Ignaz und Soufian für das Team „New Level“ sowie Eko Fresh, Samy Deluxe und Afrob für das Team „Reality Check“.
Im Prinzip also New- gegen Old School. Die einen fingen bereits an erfolgreich zu rappen, als die Anderen gerade geboren wurden. Ob es nun beim Thema der Musik aber wirklich besser ist, erfahren zu sein, sei jetzt mal so hingestellt. Moderiert wird das ganze Spektakel von Visa Vie. Um ehrlich war sie in den Jahren um 2010 (etwa zu dieser Zeit fand ich meine Liebe zum Deutschrap) ein Crush meines Teenager Ichs.
In fünf Kategorien wurde dem 5.000 Mann und Frau starkem Publikum ordentlich eingeheizt. Nach dem Warm-Up, in dem die Rapper ihre größten Hits zum Besten gaben, folgte das Cover. In dieser Disziplin wurde derselbe fremde Song auf die eigene Art und Weise verändert und neu interpretiert. Beim Takeover beginnt das eine Team zwei der eigenen Songs zu spielen und das gegnerische Team bringt es zu Ende. Es folgt die vorletzte Disziplin, der Clash. Alles ist erlaubt!
Last but not least: The Wildcard: Die Teams dürfen sich Unterstützung in Form von anderen Rappern holen. So traten auf der Bühne von Team New Level Künstler wie Sido, Haftbefehl, Nate57, Capo, Abdi und Telly Tellz auf! Team Reality Check war da etwas kreativer: Sie holten sich mal eben den amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf die Bühne! Warum und wieso seht ihr hier.
Das Event endet um knapp 23 Uhr. Die After-Show-Party im Docks, mitten auf der Reeperbahn, fängt an! Die DJs hauen einen Hit nach dem Nächsten raus und die Gäste haben gute Laune. Es dauert nicht lang, bis die ersten bekannten Gesichter die Lokalität betreten. Ali As, Visa Vie, Capo, Abdi, Afrob und viele andere.
Nachdem ich also meine obligatorischen Fan-Selfies (siehe Instagram) machen durfte und mit Falk Schacht eine interessante Diskussion über die heutige Lage des Deutschen Hip Hop führte, ging es für mich „schon“ um 4 Uhr morgens zurück ins Hotel. Ob ich es bereue mit meinem Freund nicht auf die Studentenparty in Kiel gegangen zu sein? Überhaupt nicht. Ich hatte nämlich einen der coolsten Abende meines bisherigen Redakteurlebens! Und das nicht nur so kurz nach meinem ersten Red Bull Auftrag, sondern wieder im Namen des Hip-Hop!
In Kooperation mit Red Bull