
Drei Millionen Menschen, überwiegend Frauen, und damit ein Fünftel der Bevölkerung Kambodschas arbeiten täglich, um Textilien und Bekleidungsstücke für den Weltmarkt zu produzieren. Ihr Werk macht 70% des gesamten Exportvolumens des Landes aus.
Im Dezember 2019 war unser DrLiMa-Chief Willy zusammen mit der Journalistin Helen Fares und Filmemacher Patrick Kohl für einige Wochen in Kambodscha. Sie erfuhren vor Ort, was die Textilindustrie für Kambodscha bedeutet, welche Veränderungen die Menschen vor Ort anstreben und wie sie sich dafür organisieren…
Das Überangebot an Kleidung besonders in westlichen Ländern und die allgegenwärtige Präsenz von Werbung scheint uns beinahe vergessen zu lassen, wie die Welt hinter der glitzernden Fassade von Fast Fashion aussieht: die Industrie hat einen enormen CO2 Ausstoß, es wird mit hoch giftigen Chemikalien gearbeitet und der Natur werden Unmengen an Rohstoffen entzogen.

Aber nicht nur die Umwelt und das Klima leiden unter dem Modell Fast Fashion. Arbeiter*innen in den Fabriken der großen Produzenten werden zu Löhnen unter dem Existenzminimum ausgebeutet und arbeiten meist unter prekären Bedingungen. Sie sind bei den Versuchen sich zu organisieren um bessere Arbeitsbedingungen zu erstreiten oft Repressalien ausgesetzt und befinden sich stets in einer benachteiligten Verhandlungsposition.
Der Dokumentarfilm Mode.Macht.Menschen erzählt Geschichten aus der kambodschanischen Textilindustrie. Auf Grund des immer noch fehlenden Lieferkettengesetzes ist es den Arbeiter*innen oft unmöglich sich gegen Menschenrechtsverletzungen an ihren Arbeitsplätzen zu wehren und Schadensersatz einzuklagen.

Seit Jahren machen Menschenrechtsorganisationen auf prekäre Arbeitsbedingungen entlang den Lieferketten der Textilindustrie aufmerksam. Trotzdem kam es noch zu keinem politischen Durchbruch mit einem Gesetz, welches Unternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte in ihren Lieferketten verpflichtet.
Auch die breite gesellschaftliche Sensibilisierung für die Bedingungen unter welchen ein Großteil unserer Kleidung hergestellt wird blieb bisher aus. Mode.Macht.Menschen möchte die Produzent*innen und Konsument*innen näher zusammenbringen.
Willy und Helen wurden in Kambodscha ins Gespräch mit Arbeiter*innen, Fabrikbesitzer*innen, Gewerkschaftsaktivist*innen und anderen Akteuren gebracht. Ihre Eindrücke teilen die beiden in der Serie nun mit uns…
Wie wird die Zeit in Kambodscha sie verändern? Wie werden die Begegnungen ihre Einstellung zu Kleidung und Konsum beeinflussen?