Die Entwicklung der Herrenarmbanduhren

12.7.2021
Sahjah
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Foto: https://pixnio.com/de/media/analoguhr-armbanduhr-schnalle-silber-manager

Armbanduhren sind in der jüngeren Vergangenheit immer stärker in den Mainstream zurückgekommen, darüber gibt es kaum zwei Meinungen. Aber so hip und angesagt wie sie nun erscheinen, waren sie nicht immer. Kommen Sie daher mit auf eine Reise durch die Geschichte der Armbanduhr um zu erkennen, wohin der Trend eventuell noch gehen mag.



1910er

Schnell einen Blick auf die Uhr werfen, während man im Schützengraben hockt: Die Menschen im ersten Jahrzehnt des letzten Jahrhundert zogen eine schnell ablesbare Uhr am Handgelenk einer sicher in der Tasche der Uniformjacke verstaute Uhr vor. Eine Folge davon war, dass die Armbanduhr nach dem Ende Krieges auch bei den Männern populär wurde, von denen viele sie zuvor als feminines Accessoire belächelt hatten. Armbanduhren, die von Soldaten an der Front getragen wurden, waren typischerweise mit Schutzgittern ausgestattet, um ihre Kristalle abzudecken, die noch nicht bruchsicher waren.

1930er

Der Art-Déco-Stil beeinflusste auch das Design von Armbanduhren. Mit ihrem rechteckigen Gehäuse, in das am oberen und unteren Rand parallele Linien eingraviert sind, waren viele Uhrenmacher ihrer Zeit ein wenig voraus. Nur wussten sie dies damals noch nicht. Die 30er aber waren eine sehr wichtige Zeit für Armbanduhren.

1970er

In den 70er Jahren dominierten Quarzuhren. Ihre leuchtenden Digitalanzeigen setzten zunächst auf rötliche LEDs (Leuchtdioden), später auf LCDs (Flüssigkristallanzeigen). Auch heute noch werden sie mitunter getragen, den ganz großen Stil verkörpern sie aber schon lange nicht mehr. Denn Stil erfindet sich ja immer wieder neu, wie ein Blick auf die 80er Jahre zeigen wird. Sind sie bereit für schicken Kitsch?

1980er

„Spaß Spaß Spaß“ hieß es in den 80er Jahren beim Uhrenkauf und -tragen. Dank ihrer unglaublichen Motivvielfalt überzeugte die Kunststoffuhr Millionen von Menschen, Uhren nicht in erster Linie zum Ablesen der Uhrzeit zu kaufen, sondern um Spaß zu haben und schnell von einem Look und Farbschema zum anderen wechseln zu können. Hier wurden auch jüngere Generationen erstmals mit Armbanduhren in Kontakt gebracht, denn vorher waren es meist die älteren Generationen, die ein wirkliches Interessen an diesen Dingen hatte.

1990er

In den 90er Jahren begann die Renaissance der mechanischen Uhr, Uhrentechnik und Komplikationen standen im Rampenlicht. Aber auch im Design gab es Neuerungen, wie etwa die Chopard-Uhren: Ihre außermittige Anordnung des Zifferblatts sollte später von anderen Herstellern übernommen werden und so maßgeblich für einen gelungenen Übergang ins 21.Jahrhundert sorgen.

2010er

Der Trend, das Innenleben einer Uhr durch die Skelettierung des Zifferblatts zu enthüllen, hatte bereits in den 00er Jahren begonnen, aber nach 2010 wurden die Zifferblätter oft ganz entfernt. Technik ist also wieder in und hip, ganz egal wer es trägt.

Und die Zukunft?

Seit die Armbanduhr in den frühen Jahren des letzten Jahrhunderts debütierte, diente der Name auf dem Zifferblatt dazu, einen Hinweis auf die Qualität im Inneren zu geben. „Manufaktur“-Marken stellen alle ihre Uhren selbst her und produzieren oft jedes einzelne Teil, während „Zifferblatt-Namen“ dazu neigen, teilweise oder vollständig montierte Uhrwerke von Drittanbietern einzukaufen, denen sie ähnlich erworbene Zeiger, Zifferblätter, Gehäuse und Armbänder hinzufügen. Es ist kein Problem, sich für Letzteres zu entscheiden, aber es sollte sich auch im Preis widerspiegeln.

Über den Autor

Sahjah Street Art * Lifestyle * Pizza **Kiel**

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